Die Unfallversicherung mit Invaliditätszahlung als Option

Der Unterschied zur Unfallrente

Im Gegensatz zur Unfallrente handelt es sich bei der Invaliditätszahlung um eine einmalige Kapitalzahlung nach dem Unfall gemäß vertraglicher Vereinbarung, wobei Invaliditätszahlung und Unfallrente zu den zentralen Punkten einer privaten Unfallversicherung gehören. Zweck der Invaliditätszahlung ist das Auffangen der Kosten, die nach einem gravierenden Unfall, der zu einer Invalidität führt, unmittelbar entstehen, damit eigenes Erspartes nicht oder weniger angetastet werden muss.

Der Invaliditätsgrad

Der Grad der Invalidität ist dabei bei der Frage maßgebend, welche Summe vom Anbieter der Versicherung ausbezahlt wird. Denn wie hoch die Invaliditätszahlung ist, dass hängt zum einen vom Invaliditätsgrad ab und zum anderen davon, was vertraglich als Summe festgehalten wurde. Der Invaliditätsgrad wird dabei durch die sogenannte Gliedertaxe festgelegt. Demnach wird jedem Körperteil ein Prozentsatz zugeordnet, der bei entsprechender Verletzung dann zu Buche schlägt (zum Beispiel gravierende Beeinträchtigung der rechten Hand 50 Prozent, dauerhafte und schwerwiegende Verletzung eines Auges 50 Prozent = das ergibt 100 Prozent Invalidität, also volle Ausbezahlung der Summe). Der Gliedertaxe zufolge wird dann der jeweilige Prozentsatz von der versicherten Grundsumme ausbezahlt. Auch die Grundsumme wird dabei im Vorfeld vertraglich festgelegt. Bei steigender Invalidität kann jedoch die ausbezahlte Summe größer sein, weil zum Beispiel eine Progression vereinbart wurde. Auch gibt es die Möglichkeit, die Gliedertaxe verschieden vertraglich zu fixieren und so der Verletzung einzelner Körperteile einen höheren Invaliditätsgrad durch prozentuale Punkte beizumessen. Dies ist eine Frage der Verhandlung mit dem Versicherungsanbieter.

Die Invalitditätszahlung macht Sinn

Sinn der Invaliditätszahlung ist es, größere finanzielle Belastungen, die nach einem schweren Unfall fällig werden, aufzufangen, zum Beispiel wenn Umbaumaßnahmen in der Wohnung oder am Auto notwendig werden können, um ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Soll eine Wohnung rollstuhlgerecht umgebaut werden, damit der Betroffene entsprechend seinem Wunsch in seinem gewohnten Umfeld bleiben kann, so verursacht dies enorme Kosten. Auch die medizinische Nachbehandlung kann sehr teuer werden, wenn die Kassen die entsprechenden medizinischen Maßnahmen nicht übernehmen. Insgesamt können die Kosten im Falle einer Invalidität infolge eines Unfalls leicht in die Hunderttausende gehen und die Invaliditätszahlung ist dann mehr als hilfreich. Dabei ist die konkrete Verwendung der Invaliditätszahlung jedoch dem Betroffenen selbst überlassen. In jedem Falle ist der Sinn einer Invaliditätszahlung in der Form einer finanziellen Absicherung des Geschädigten zu sehen. Insbesondere Menschen, die in risikobehafteten Berufen arbeiten oder ein riskantes Hobby betreiben, sind gut damit beraten, über eine Invaliditätszahlung als Form der Absicherung nachzudenken. Dies kann etwa Menschen betreffen, die zum Beispiel Extremsportarten betreiben oder einem Beruf nachgehen, in dem etwa schwere Stürze statistisch gesehen wahrscheinlicher sind.